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Zusammenfassung der neuen EU-Toolbox für den Onlinehandel

Zusammenfassung der neuen EU-Toolbox für den Onlinehandel

Zusammenfassung der neuen EU-Toolbox für den Onlinehandel

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Toolbox für sicheren und nachhaltigen E-Commerce vorgestellt. Ziel ist es, den Onlinehandel innerhalb der EU sicherer, umweltfreundlicher und fairer zu gestalten. Besonders betroffen sind Online-Marktplätze, Händler und Importeure, die direkt an Verbraucher liefern.

Hauptprobleme, die die Toolbox adressiert:

  1. Sicherheitsrisiken und Produktkonformität
    • Viele über E-Commerce importierte Produkte entsprechen nicht den EU-Sicherheitsvorschriften.
    • 50 % der an den EU-Grenzen beschlagnahmten Fälschungen stammen aus Online-Bestellungen.
    • Unsichere Produkte stellen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken dar (z. B. giftige Stoffe in Spielzeug oder Kosmetik).
  2. Umweltauswirkungen durch E-Commerce-Importe
    • Wachsende Anzahl von Kleinpaketen aus Drittländern führt zu einer hohen CO₂-Belastung.
    • Viele dieser Produkte haben eine kurze Lebensdauer und sind schwer recycelbar.
    • Rücksendungen und Vernichtung von Waren verursachen hohe Abfallmengen.
  3. Unfairer Wettbewerb und Marktdruck auf EU-Händler
    • Anbieter außerhalb der EU umgehen oft Steuern, Umweltauflagen und Produktsicherheitsstandards.
    • 91 % der E-Commerce-Sendungen unter 150 € stammen aus China.
    • EU-Händler müssen zusätzliche Kosten für Produktkonformität und Abfallmanagement tragen.

Maßnahmen der EU-Toolbox und Auswirkungen für Händler

1. Verschärfung der Zoll- und Marktüberwachung

  • Abschaffung der 150-€-Zollfreigrenze:
    • Alle Waren, egal welchen Werts, müssen verzollt werden.
    • Ziel: Steuervermeidung und unfairen Wettbewerb verhindern.
  • Strengere Importkontrollen:
    • Einführung einer neuen EU-Zollbehörde (EUCA) zur Kontrolle von E-Commerce-Waren.
    • Onlinehändler müssen sicherstellen, dass ihre Produkte EU-rechtskonform sind.

➡️ Was bedeutet das für China Händler?

  • Zusätzlicher Verwaltungsaufwand für die Verzollung.
  • Mögliche Verzögerungen bei der Warenlieferung.
  • Kostensteigerung für Kunden durch neue Importzölle.

2. Verantwortung von Online-Marktplätzen erhöhen

  • Plattformen wie Amazon, eBay, Temu, Shein müssen sicherstellen, dass Händler konforme Produkte anbieten.
  • Einführung von „Know Your Business Customer“-Regeln, um unseriöse Händler zu erkennen.
  • Neue Haftungsregelungen für Plattformen, wenn sie unsichere oder gefälschte Produkte verkaufen.

➡️ Auswirkungen für China Händler:

  • Händler müssen sich verifizieren und Transparenzpflichten erfüllen.
  • Produkte ohne korrekte Kennzeichnung oder CE-Zertifikate könnten gesperrt werden.
  • Marktplätze könnten Händler sperren, die wiederholt gegen Regeln verstoßen.

3. Umwelt- und Nachhaltigkeitsauflagen für den Onlinehandel

  • Einführung eines „Digital Product Passport“, der Herkunft, CO₂-Fußabdruck und Recyclingfähigkeit von Produkten dokumentiert.
  • Verbot der Vernichtung von unverkauften Produkten, insbesondere von Textilien.
  • Verpflichtung zu energieeffizienten und umweltfreundlichen Produkten.

➡️ Folgen für alle Händler:

  • Händler müssen ihre Lieferkette transparenter gestalten.
  • Höhere Kosten für nachhaltige Verpackungen und Recyclingmaßnahmen.
  • Vermehrte Rückfragen von Kunden zu Umweltstandards.

4. Konsequenzen für den Onlinehandel und Handlungsempfehlungen

  • Erhöhter Bürokratieaufwand:
    • Händler müssen mehr Daten zu Produkten bereitstellen.
    • Mehr Zeit und Geld für Produktprüfungen und Zertifizierungen nötig.
  • Strengere Kontrolle von Drittländern:
    • Insbesondere China-Händler stehen im Fokus der neuen Maßnahmen.
    • Deutsche Händler könnten durch weniger Dumpingpreise profitieren.
  • Preissteigerungen möglich:
    • Höhere Importzölle und Umweltauflagen könnten Preise für Konsumenten steigen lassen.
    • Händler sollten langfristig nachhaltigere Produkte ins Sortiment aufnehmen.

Fazit: Onlinehändler müssen sich auf neue Regeln einstellen

Die neue EU-Toolbox für den E-Commerce ist eine längst überfällige Maßnahme, um fairen Wettbewerb und Verbraucherschutz im digitalen Handel sicherzustellen. Dennoch bedeutet sie für Händler mehr Bürokratie und Kosten. Wer langfristig erfolgreich sein will, sollte sich jetzt mit den neuen Vorschriften vertraut machen, um Strafen oder Verkaufsverbote zu vermeiden.

📌 Offizielle Quelle:
EU-Kommission – E-Commerce Toolbox

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