amazon haul vs. TEMU

amazon haul VS TEMU

amazon haul vs. TEMU

amazon haul vs. TEMU – Neuer Player, alte Probleme?

Mit „Amazon Haul“ betritt der E-Commerce-Riese ein weiteres Spielfeld – und stellt sich damit indirekt dem wachsenden Einfluss von Plattformen wie TEMU entgegen. Doch was steckt hinter dem neuen Angebot? Und wo liegen die Unterschiede?

Amazon Haul: Beta-Start mit klaren Grenzen

Amazon Haul befindet sich aktuell noch in der Beta-Phase. Die Plattform ist derzeit nur eingeschränkt für Nutzer sichtbar, wird aber bereits unter dem Verkäufernamen „Haul Global“, einem Tochterunternehmen der Amazon Export Sales LLC, betrieben. Das Besondere: Amazon tritt hier erstmals selbst als Verkäufer auf – mit einem klar definierten, juristischen Sitz innerhalb der EU.

Im Test offenbarte sich, dass Amazon Haul derzeit keine Markenfälschungen oder Dubletten bekannter Brands anbietet. Begriffe wie TESLA, ATARI oder Commodore führten zu keinen Ergebnissen. Ein deutliches Zeichen, dass Amazon (noch) bewusst auf rechtlich sichere Listings setzt – anders als die Konkurrenz.

TEMU: Breite Auswahl – fragwürdige Herkunft

Im Vergleich dazu zeigt sich TEMU deutlich liberaler. Hier finden sich zahlreiche Artikel, deren Markenrechte entweder nicht nachgewiesen oder gänzlich unklar sind. Die Plattform ist weiterhin ein Magnet für günstige, aber oft lizenzrechtlich bedenkliche Produkte – darunter auch Nachbildungen bekannter Markenartikel.

Das bleibt nicht ohne Konsequenzen: Der BuVeC beobachtet mit Sorge, dass Plattformen wie TEMU gezielt mit Produkten punkten, die sich juristisch in Grauzonen bewegen oder gegen Markenrechte verstoßen.

Rechtssicherheit als Verkaufshemmnis?

Amazon Haul könnte genau daran scheitern – oder langfristig profitieren. Da Amazon derzeit die rechtskonforme Versendung und Verzollung innerhalb der EU übernimmt, dürfte die Plattform von Markenherstellern stärker in die Pflicht genommen werden – bis hin zur Mit-Haftung für Markenrechtsverstöße. Das wird dazu führen, dass viele der typischen TEMU-Produkte nicht im Amazon Haul Sortiment auftauchen.

Und damit stellt sich die Frage: Wird der Konsument für eine einfache Knoblauchpresse oder einen Bieröffner wirklich auf eine alternative Amazon-Plattform ausweichen? Wohl kaum. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ertrag – zumindest für Alltagsprodukte ohne Markenbindung. Also doch derzeit eine Chance zumindest auf der Plattform nicht im Wettbewerb gegen China Gadgets zu stehen.

Markenschutz bleibt wichtig

Der BuVeC appelliert an die lokalen Behörden und die EU, aktiv gegen Markenrechtsverletzungen auf internationalen Plattformen wie TEMU vorzugehen. Denn selbst wenn Amazon Haul aktuell wenig Potenzial für Markenverstöße bietet, bleibt TEMU weiterhin ein Einfallstor für Produkte ohne Lizenz oder rechtliche Grundlage.

Offen bleibt, ob EU-Händler künftig noch im unteren Preissegment mitmischen können – insbesondere bei „Low-Budget“-Produkten, die oft als Massenware ohne besonderen Schutz gehandelt werden.

Share this content: