Stellungnahme des BuVeC e.V. zu den neuen Chinazöllen und deren Bedeutung für den europäischen Onlinehandel

Während vielerorts Hektik und Alarmstimmung wegen der Chinazölle herrschen, möchten wir als BuVeC e.V. – Bundesverband eCommerce die Auswirkungen für den europäischen Onlinehandel sachlich einordnen.

🎯 Was bedeutet die Chinazölle für dich als Onlinehändler?

Kurz gesagt: Für die Mehrheit der europäischen Händler haben die US-Zölle aktuell kaum direkte Auswirkungen.
Die Realität ist: Der Großteil unserer Mitglieder und der Branche insgesamt verkauft nicht in die USA.

Allenfalls eine kleine Gruppe von Nischenanbietern – etwa Arbitrage Seller, spezialisierte Dropshipper oder internationale Markenverkäufer – spürt die Zölle unmittelbar. Aber: Diese machen nur einen Bruchteil des Marktes aus.

🚫 Kein Grund für Panik – und keine „China-Händler-Welle“

In einigen Medien wird nun behauptet, Europa werde zur Ausweichzone chinesischer Händler, weil der US-Markt für sie erschwert wurde. Wir als BuVeC e.V. sehen das anders.

Unsere Auswertungen, insbesondere auf Plattformen wie Amazon, zeigen keinen sprunghaften Anstieg an Neuanmeldungen chinesischer Händler in Europa. Vielmehr lässt sich beobachten, dass viele Anbieter aus Fernost versuchen, die US-Zölle mit Tricks und Umgehungsstrategien zu umgehen – anstatt ihre Aktivitäten in der EU massiv auszuweiten.

📉 Chinazölle: Einkaufspreise könnten sogar sinken

Eine Entwicklung, die bisher wenig beachtet wurde: Die neuen Zölle könnten indirekt zu sinkenden Beschaffungspreisen führen.
Wenn chinesische Hersteller den US-Markt verlieren, entsteht ein Angebotsüberhang – von dem europäische Händler profitieren könnten.

🤝 Partnerschaften mit Plattformen wie Temu: Keine Pauschalverurteilung

Auch die Kooperationen zwischen Temu und DHL stehen derzeit in der Kritik. Wir sehen diese differenzierter:
Solange diese Partnerschaften rechtskonform sind und dem Wettbewerb nicht schaden, stellen sie keine unmittelbare Bedrohung dar. Vielmehr sind sie Ausdruck eines globalisierten Handels, der auch Chancen bieten kann.

🧭 Unser Grundsatz: Fairer Handel statt Abschottung

Wir als BuVeC e.V. – Bundesverband eCommerce stehen für einen fairen und offenen Handel, der ohne protektionistische Maßnahmen wie Strafzölle oder einer Benachteiligung von DHL wegen der Temu Partnerschaft auskommen sollte. Abschottung bremst Innovation, verschärft Spannungen und trifft am Ende oft die Falschen – nämlich die kleinen und mittleren Händler.

Ronny Freitag, Vorstandsmitglied des BuVeC e.V., erklärt:
„Wir als Verband beobachten zwar die Entwicklungen in den USA und das Verhältnis zur EU mit großer Sorge, allerdings warnen wir davor, in Hektik und mit Angst falsche Entscheidungen zu treffen.“

📌 Unser Fazit:

Die China-Zölle mögen geopolitisch brisant sein – für dich als europäischen Onlinehändler bedeutet das aber vor allem eines: Ruhe bewahren.
Die ganz großen Marktverschiebungen bleiben bislang aus, und es könnten sich sogar neue Chancen ergeben – etwa auf der Beschaffungsseite.

Wenn du Fragen zur internationalen Marktentwicklung hast oder Unterstützung brauchst: Wir sind für dich da.

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